Altersbedingte Makuladegeneration

Die Makuladegeneration ist eine bei älteren Menschen sehr häufige Erkrankung der Makula und ist in der Schweiz die häufigste Erblindungsursache ab dem 50. Lebensjahr. Die Makula (gelber Fleck) ist die Stelle in der Netzhaut, wo sich die meisten Photorezeptoren (Sehzellen) befinden). Deren Funktionsverlust führt bei der altersabhängigen Makuladegeneration - meist beidäugig und mit zunehmendem Alter - zu fortschreitendem Sehverlust. 

Der wichtigste Risikofaktor, wie der Name schon sagt, ist das Alter. Daneben spielen aber auch genetische Veranlagungen sowie andere Faktoren wie das Rauchen eine wichtige Rolle. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann das Risiko senken, vor allem bei den frühen Formen der altersbedingten Makuladegeneration. Die Früherkennung erfolgt in der Regel durch den Augenarzt. Die Funktion der Makula kann man auch selber mit dem Amsler-Netz Amsel-Gitter testen. Mit dieser Untersuchung können Sie Veränderungen im zentralen Gesichtsfeld selber feststellen, die Ihnen im Alltag vielleicht nicht bewusst sind. Bei Auffälligkeit sollte ein Augenarzt konsultiert werden. 

Es gibt verschiedene Stadien der altersbedingten Makuladegeneration - vom frühen bis zum späten Stadium. Beim späten Stadium werden die feuchte und die trockene Form unterschieden. Da in der Regel nur das Sehen im Zentrum, aber nicht das periphere Sehen das für die Orientierung im Raum benützt wird, betreffen ist, führ die altersbedingte Makuladegeneration nicht zur Blindheit im engeren Sinne. Vielmehr führt die Erkrankung dazu, dass Patienten nicht mehr Lesen können oder im schlimmsten Fall Gesichter nicht mehr erkennen können. Bei der feuchten Form kommte es neben der Sehverschlechterung mit Leseschwierigkeiten oft auch zu Verzerrungen - geraden Linien wie Tischkanten oder Türrahmenberichtet erscheinen gebogen. 

Die Diagnose der Erkrankung erfolgt beim Augenarzt durch die Augenspiegelung Link Opthalmoskopie und spezielle Bildgebungsverfahren wie der optischen Kohärenztomographie.

Im Frühstadium kann eine gesunde Ernährung oder die Einnahme von Vitaminpräparaten die Progression zu einer späten Form verlangsamen. Bei der fortgeschrittenen trockenen Form der altersbedingten Makuladegeneration gibt es aktuell keine Behandlungsmöglichkeiten. Vielmehr kann durch vergrössernde Sehhilfen der Alltag erträglicher gemacht werden und sich das vorhandene Sehen oft noch so nutzen lassen, das Lesen und ein selbständiges Leben ohne Hilfe möglich ist. 

Die Universitätsklinik für Augenheilkunde des Inselspitals Bern ist mit spezialisierten Sprechstunden zur altersabhängigen Makuladegeneration speziell auf die Diagnose ausgerichtet und bietet neben einer Sprechstunde für Makulaerkrankungen mit modernsten Untersuchungsmethoden auch eine Beratung für vergrössernde Sehhilfen an. 

Feuchte Form der Makuladegeneration

Bei der feuchten Makuladegeneration wachsen neue, aber krankhafte Blutgefässe unter die Netzhaut ein. Diese Blutgefässe bluten leicht und führen zu einer Schwellung und Flüssigkeitseinlagerung in der Netzhautmitte (Makulaödem). Die Blutungen und Flüssigkeitseinlagerung führen zu Schädigung der Makula und einem raschen Sehverlust. Deshalb ist diese Form der Makuladegeneration besonders gefährlich und bedarf einer unverzüglichen Diagnose und Therapie. Die feuchte Form der Makuladegeneration kann durch das Spritzen von Medikamenten in das Auge wirksam behandelt werden (Intravitreale Injektionen). Dabei werden winzige Mengen eines speziellen Wirkstoffs (Lucentis oder Eylea) direkt in den Glaskörperraum des Auges appliziert. Diese Wirkstoffe können die feuchte Form wirksam behandeln und wieder in eine trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration umwandeln. Somit führt die Behandlung nicht zur vollständigen Heilung, aber zu einer Stabilisierung der Erkrankung. Da der Wirkstoff nur über wenige Wochen im Auge bleibt, muss diese Behandlung regelmässig wiederholt werden, oft über Jahre. Regelmässige Kontrollen der Netzhaut durch unsere Ärzte mittels Augenspiegelung Link Opthalmoskopie, und optischer Kohärenztomographie (OCT) steuern die Therapie. In regelmässigen Abständen wird auch das Partnerauge untersucht, da sich beim Partnerauge häufig auch eine feuchte altersbedingte Makuladegeneration entwickeln kann. 

Die Universitätsklinik für Augenheilkunde des Inselspitals Bern ist mit spezialisierten Sprechstunden zur altersabhängigen Makuladegeneration speziell auf die Diagnose ausgerichtet und verfügt mit dem Ambulatorium für intravitreale Injektionen über eine hochspezialisierte Einrichtung zur Therapie der schwersten, feuchten, Form der altersbedingten Makuladegeneration.